Eine Frau hilft einem Baby, die Zähne mit einer blauen Zahnbürste zu putzen. Die Frau lächelt, während das Baby neugierig in die Kamera schaut.

Zahnpflege beginnt vor dem Zahnen

Was viele Eltern nicht wissen, ist, dass die Zahnpflege bereits vor dem Zahnen beginnen sollte. Die frühkindliche Mundhygiene spielt eine entscheidende Rolle für die langfristige Mundgesundheit und sollte daher von Anfang an prioritär behandelt werden.

Warum ist die Zahnpflege vor dem Zahnen so wichtig? 

Bakterien, die Karies verursachen können, sind in jedem Mund vorhanden, unabhängig vom Vorhandensein von Zähnen. Diese Bakterien können sich im Mundraum ansiedeln und zu Karies führen, sobald die Zähne durchbrechen. Durch eine regelmäßige und gründliche Reinigung des Zahnfleischs und der Mundhöhle können Eltern dazu beitragen, dass sich weniger schädliche Bakterien ansiedeln und so das Kariesrisiko reduzieren.

Darüber hinaus kann eine frühzeitige Mundpflege dazu beitragen, dass das Baby sich an die Routine und den Prozess der Zahnpflege gewöhnt. Indem Eltern von Anfang an die Zahnreinigung in den Alltag integrieren, wird es für das Kind zu einer normalen und akzeptierten Gewohnheit. Dies erleichtert es in Zukunft, wenn die Zahnpflege komplexer wird, wie zum Beispiel das Zähneputzen mit Zahnpasta oder der Besuch beim Zahnarzt.

Wie kann die frühkindliche Mundhygiene umgesetzt werden? 

Zunächst sollten Eltern das Zahnfleisch ihres Babys regelmäßig reinigen. Dies kann mit einem sauberen, feuchten Waschlappen oder einer speziellen Fingerzahnbürste erfolgen. Indem das Zahnfleisch sanft massiert wird, können eventuell vorhandene Bakterien entfernt und das Zahnfleisch gestärkt werden.

Sobald die ersten Zähnchen sichtbar sind, sollte die Reinigung mit einer weichen Babyzahnbürste und Wasser fortgesetzt werden. Es ist wichtig, keine Zahnpasta zu verwenden, solange das Kind noch nicht gelernt hat, sie auszuspucken. 

Sobald das Kind in der Lage ist, Zahnpasta auszuspucken, kann eine kindgerechte Zahnpasta mit Fluorid verwendet werden. Dabei sollte jedoch nur eine erbsengroße Menge verwendet werden, um das Risiko einer übermäßigen Fluoridaufnahme zu vermeiden.

Neben der Reinigung sollten Eltern auch auf die Ernährung ihres Kindes achten, um die Mundgesundheit zu fördern. Süße Getränke und Lebensmittel, insbesondere solche mit hohem Zuckergehalt, können das Kariesrisiko erhöhen. Stattdessen sollten sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Milchprodukten setzen.

Warum sind Obst, Gemüse und Milchprodukte so wichtig? 

Zunächst enthalten sie eine Vielzahl von Nährstoffen, die für den Aufbau und die Erhaltung gesunder Zähne unerlässlich sind. Obst und Gemüse liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin C, Vitamin A, Kalzium und Phosphor. Diese Nährstoffe stärken den Zahnschmelz, das äußerste Schutzschild der Zähne, und fördern die Remineralisierung, den Prozess, bei dem Mineralien in den Zahnschmelz eingebaut werden, um den Zahn zu stärken und Schäden zu reparieren.

Ballaststoffe erfordern beim Kauen eine gewisse Anstrengung, insbesondere wenn es sich um rohes Knabbergemüse wie Karotten, Sellerie oder Paprika handelt. Dieses knackige Gemüse erfordert intensives Kauen, was nicht nur die Kaumuskulatur stärkt, sondern auch den Speichelfluss anregt. Speichel ist ein natürlicher Schutzmechanismus gegen Karies, da er dabei hilft, Säuren im Mund zu neutralisieren und Essensreste wegzuwaschen.

Beim Kauen von rohem Knabbergemüse wird der Speichelfluss erhöht, wodurch schädliche Bakterien neutralisiert und die Bildung von Plaque reduziert wird. Darüber hinaus reinigt das Kauen von knusprigem Gemüse die Zähne auf natürliche Weise, indem es leichte Beläge und Essensreste entfernt, die sich sonst an den Zahnoberflächen ansammeln könnten. Auf diese Weise trägt der Verzehr von rohem Gemüse dazu bei, das Kariesrisiko bei Kindern zu verringern.

Milchprodukte wie Milch, Käse und Joghurt sind reich an Kalzium und Phosphor. Kalzium ist ein entscheidender Baustein für die Knochen und Zähne und trägt zur Stärkung des Zahnschmelzes bei. Phosphor unterstützt ebenfalls die Remineralisierung und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des pH-Werts im Mund. Ein ausgeglichener pH-Wert ist entscheidend, da er das Wachstum von kariesverursachenden Bakterien hemmt.

Nicht zu vergessen ist der Besuch beim Zahnarzt

Der erste Zahnarztbesuch sollte idealerweise erfolgen, sobald das erste Zähnchen durchgebrochen ist oder spätestens bis zum ersten Geburtstag. Dieser Termin dient nicht nur dazu, die Zähne zu überprüfen, sondern auch dazu, Eltern über die richtige Zahnpflege und Ernährungsgewohnheiten zu informieren. Ein erfahrener Zahnarzt kann wertvolle Tipps geben und Eltern bei der richtigen Mundhygiene unterstützen.

Zweitens ermöglichen regelmäßige Zahnarztbesuche eine Überwachung des Zahndurchbruchs und der allgemeinen Entwicklung der Kinderzähne. Der Zahnarzt kann feststellen, ob sich die Zähne normal entwickeln und ob möglicherweise eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich ist. Frühzeitige Interventionen können später umfangreichere Behandlungen verhindern.

Darüber hinaus können Zahnarztbesuche den Kindern helfen, sich an den Zahnarzt und die zahnärztliche Umgebung zu gewöhnen. Der Zahnarztbesuch wird zu einer normalen Routine, die keine Angst oder Nervosität verursacht. Dies legt den Grundstein für eine positive Einstellung zur Zahnpflege und erleichtert zukünftige Zahnarztbesuche.

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