Experten gehen davon aus, dass schon ungeborene Babys im Mutterleib Träume haben, diese aber noch „inhaltslos“ sind. Denn die heranwachsenden Babys weisen Augenbewegungen auf, die auch in der wichtigen REM-Schlafphase eintreten. Diese REM-Phasen konnte Ärzte bereits ab der 24. Schwangerschaftswoche nachweisen. Träumen ist also bereits für ungeborene Kinder wichtig, um Reize und Empfindungen im Mutterleib zu verarbeiten.
Auch für Kleinkinder ist das Träumen enorm wichtig, da sie im Schlaf Bewegungsabläufe verarbeiten und diese mit den entsprechenden Gehirnarealen verknüpfen. Insbesondere Kinder, die einen Entwicklungsschub durchlaufen, träumen währenddessen viel und intensiv. Auf diese Weise verarbeiten sie die Informationen des Tages und übertragen diese ins Langzeitgedächtnis.
Anfangs beginnen Säuglinge ihren Schlaf mit dem Traumschlaf, weshalb sie schnell wieder aufwachen und nicht durchschlafen wie wir Erwachsenen. Ab dem 3. Lebensmonat gelangen Kleinkinder schließlich zuerst in die Tiefschlafphase, wodurch sie nun fester schlafen, aber weiterhin intensiv träumen.
Erst im Laufe der Jahre nimmt die Traumintensität bei Kindern ab. Ältere Kinder träumen weniger – Dreijährige etwa nur noch ein Drittel ihrer Schlafenszeit. Gleichzeitig unterscheidet sich die Traumwelt von älteren Kindern von der eines Neugeborenen.
Bei Drei- bis Fünfjährigen sind die Träume noch sehr bruchstückhaft und weisen keine zusammenhängende Handlung auf. Stattdessen träumen sie in statischen Bildern nicht von sich selbst, sondern beispielsweise von Tieren oder Helden.
Erst dann, wenn ein Kind sieben bis zwölf Jahre alt ist, träumt es von sich selbst „aktiv“ und in einer zusammenhängenden Geschichte.
Kinder und Albträume
Kinder haben neben alltagsnahen oder phantastischen Träumen auch Albträume. Kleinkinder haben noch keine Albträume, können sich aber nach dem Aufwachen vor der Dunkelheit ängstigen und weinen. Manche Kinder wachen zudem ohne Orientierung auf und müssen erst einmal zu sich kommen. Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren sind Albträume jedoch nichts Ungewöhnliches und manchmal sogar nützlich, wenn es darum geht, belastende Erlebnisse zu verarbeiten. Sollten die bösen Träume ein Kind stark belasten, ist es wiederum sinnvoll, sich professionelle Unterstützung zu holen und Hilfe beim Einschlafen anzubieten:
Kleine Kinder haben oft Angst im Dunkeln. Ihnen hilft ein kleines Lämpchen im Kinderzimmer, das die ganze Nacht an bleibt. Auch ein Kuscheltier wie ein Teddybär kann gegen die Angst helfen.
Als Erwachsener solltest du die kindlichen Sorgen ernst nehmen. Vor der Nachtruhe könnt ihr gemeinsam nachschauen, ob sich unter dem Bett ein Monster versteckt hält. Kleinkindern tut es gut, sich auf diese Weise zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist, da sie noch nicht zwischen Träumen und Wirklichkeit unterscheiden können. Erst ab einem Alter von sechs bis sieben Jahren wissen Kinder, dass sie träumen und der Traum nicht real war.
Manchen Kindern hilft es, tagsüber über ihre belastenden Träume zu sprechen. Erwachsene sollten hierbei allerdings feinfühlig vorgehen und die Träume nicht deuten, um die Kleinen nicht zu verunsichern. Oftmals reicht es aus, einfach zuzuhören und ein offenes Ohr für die Probleme und Sorgen zu haben, die sich oftmals in Träumen manifestieren.
Falls dein Kind nachts aufwacht und Zuwendung braucht, solltest du ihm beruhigend zureden und eine angenehme Atmosphäre zum Einschlafen schaffen. Erst dann, wenn sich Kinder wieder sicher und geboren fühlen, legt sich ihre Angst, sodass sie in den Schlaf zurückfinden.
Manche Kinder leiden unter einer Albtraumstörung. Gegen häufige Albträume empfehlen Experten die sogenannte magery Rehearsal Therapy. Hierbei schreibt ein Kind den schlimmen Albtraum einfach „um“ und denkt sich ein alternatives Ende aus. Dafür malt es nach jedem schlimmen Traum tagsüber ein Bild und gelangt dadurch in einen aktiven Verarbeitungsprozess. Sofern Kind und Eltern dieses Verhalten mehrere Wochen beibehalten und über die Zeichnungen sprechen, träumen Kinder irgendwann vom „eingeprägten“ Ende.
Der Nachtschreck belastet vor allem Eltern, da das eigene Kind schweißnass aufwacht und schreit. Eine Maßnahme, um den Nachtschreck zu verbessern, besteht in entspannungsförderlichen Einschlafritualen. Schon eine Gute-Nacht-Geschichte und gemeinsames Kuscheln beruhigen das Kind und erleichtern den Einschlafprozess.