Ein Paar schläft gemeinsam mit ihrem neugeborenen Baby auf der Brust der Mutter.

Wichtiges Wissen für den Babyschlaf

Schlafverhalten: Jedes Kind schläft anders und unterschiedlich lang

Sicherlich hast auch du von einer Idealvorstellung gehört, die besagt, dass Säuglinge alle vier Stunden schlafen, dann aufwachen, etwas trinken und ratzfatz wieder einschlafen. Dies entspricht aber nur in seltenen Fällen der Realität, da die Schlafenszeiten von Babys sehr individuell und verschieden sind. Während so manches Neugeborene ganze 20 Stunden täglich schlafend verbringt, benötigt ein anderes Kind vielleicht nur 16 Stunden Schlaf.

Selbst 12 Stunden Schlaf sind normal und kein Grund zur Sorge. Was alle Babys wiederum gemeinsam haben, ist die Anzahl an Schlaf- und Traumphasen. Sie durchlaufen im Gegensatz zu Erwachsenen sechs anstelle von fünf Schlafphasen. Bei Säuglingen dominiert hier der leichte REM-Schlaf, der es ihnen ermöglicht, bei „Gefahr“ (Hunger, Kälte oder auch bei vollen Windeln) jederzeit aufzuwachen.

Babys brauchen zum Schlafen Liebe und Zuneigung

Die unmittelbare Nähe zu den engsten Bezugspersonen ist für ein Baby überlebenswichtig, um in einen guten Schlaf zu finden. Es ist also vollkommen natürlich, dass dein kleines Schätzchen vor dem Schlafengehen von dir gestreichelt und geschmust werden möchte. Insbesondere in den ersten drei Lebensmonaten benötigen Babys noch sehr viel körperliche Nähe, damit sie sich geborgen und sicher fühlen.

Auch unterwegs schlafen Babys, wenn sie geschaukelt oder getragen werden, gerne an der mütterlichen Brust ein. Sobald dein Baby die körperliche Zuneigung vermisst, wird es auf die eine oder andere Art auf sich aufmerksam machen.

Keine Sorge bei aufwendigen Einschlafhilfen und Gewohnheiten

Einige Einschlafhilfen sind durchaus sinnvoll, damit Babys eine Routine entwickeln und nachts schneller zur Ruhe kommen. Auf die Spieluhr, Gute-Nacht-Geschichte oder das geliebte Schmusetier solltest du daher bei euren Abendritualen nicht verzichten. Manche Kinder bevorzugen eher ungewöhnliche Einschlafhilfen wie den Kinderwagen.

Einige Säuglinge schlummern aufgrund der wiegenden Bewegungen im Kinderwagen schneller ein. Zu oft solltest du diesen aber nicht als Einschlafhilfe verwenden, da die Kleinen dort nicht so sicher ruhen wie im eigenen Bett.

Daher solltest du dein kleines Schätzchen niemals unbeobachtet im Kinderwagen schlafen lassen und es für die Nachtruhe ins eigene Bettchen legen. Sollte dein Baby aber krank oder übernächtigt sein und partout nicht im eigenen Bett schlafen, kann es den verlorenen Schlaf beispielsweise bei einem nächtlichen Spaziergang mit dem Kinderwagen nachholen.

Falls dir das zu unsicher ist, kannst du dein kleines Schätzchen in eine Wiege legen. Darin schläft es sicherer und erlebt dennoch schlaffördernde, sanft wiegende Bewegungen wie im Kinderwagen.

Manche Sprösslinge schlummern, auch wenn sie älter sind, nur an der Brust oder mit dem Fläschchen im Mund ein. Oftmals ist dies der Fall, weil sich Kleinkinder an das Nuckeln gewöhnt haben. Falls dir das Saugen doch einmal zu anstrengend wird, kannst du dein Kind bequem im Sessel stillen oder dir ein Tragetuch zulegen. So kannst du dein schlafendes Baby tagsüber überall hin mitnehmen und „nebenbei“ den Haushalt erledigen.

Eine „lästige“ Gewohnheit ist das Bedürfnis nach Nuckeln aber nicht, deshalb solltest du es deinem Schätzchen auch nur abgewöhnen, wenn du diese Einschlafhilfe nicht mehr fortführen kannst oder willst. Richte dich allerdings auf „Protest“ ein und darauf, dass die Umgewöhnung einige Wochen dauert. Versuche währenddessen, dein Kind liebevoll zu begleiten und biete tolle Alternativen an.

Zusammen ein Bilderbuch anschauen oder einer Gute-Nacht-Geschichte lauschen wird deinem Schatz guttun, sodass er mit der Zeit auf das Einschlafstillen verzichten kann.

Anfängliche Einschlafhilfen entwickeln sich weiter

Mit der Zeit entwickeln sich die anfänglichen Einschlafhilfen auf natürliche Weise weiter und hängen nicht mehr mit dem Stillen zusammen. Anstelle an Mamas Brust zu nuckeln, lernen Kleinkinder irgendwann, sich mit einem Teddy oder einem Stofftuch selbst in den Schlaf zu kuscheln. Auch ein Schnuller kann deinem Nachwuchs beim Schlafen helfen, da er ein "Wohlfühlgefühl" erzeugt.

Damit Kinder die neuen Einschlafhilfen annehmen, braucht ihr vor allem Geduld und Zeit. Ihr könnt euren Sprössling dabei unterstützen, indem ihr die Einschlafhilfe auch tagsüber präsent haltet. Ein Stofftuch oder Kuscheltier, das euer Kind tröstet und beruhigt, wird irgendwann zum „sicheren Hafen“ und zu einem vertrauten Begleiter werden.

Häufiges nächtliches Aufwachen ist ganz normal

Ganz gleich, ob dein kleiner Liebling gerne in der Wiege, an deiner Brust oder neben dir im Elternbett einschläft: Sicherlich hast du schon einmal gehört, dass Säuglinge spätestens ab dem sechsten Lebensmonat durchschlafen sollen. Tritt dieser Zustand nicht ein, bekommen Eltern oft zu hören, sie würden unvernünftige Einschlafgewohnheiten pflegen.

Jedoch ist das nächtliche Aufwachen alles andere als ungewöhnlich. Denn die Schlafentwicklung erfolgt bei den Kleinsten nicht linear, sondern in Wellen, wobei es zu großen Schwankungen kommen kann.

Es gibt immer wieder «Touchpoints», in denen dein kleines Schätzchen häufiger aufwacht und unruhiger schläft. Auch nach dem Abstillen gibt es immer wieder Phasen, in denen kleine Kinder unruhig schlafen. Oft deshalb, weil sie Entwicklungsschübe haben, krank sind oder die Erlebnisse des Tages noch verarbeiten.

Diese unruhigen Phasen solltest du also als ganz normal ansehen und dich und euch nicht aus der Fassung bringen. Solange du weiterhin liebevoll für dein Kind da bist, werdet ihr die unruhigen Nächte gemeinsam gut überstehen. 

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