Kleinkinder lernen ungefähr ab dem 18. Lebensmonat langsam, ihren Blasen- und Darmschließmuskel zu kontrollieren. Du kannst ab diesem oder zu einem späteren Zeitpunkt mit Ruhe und Gelassenheit mit einer ersten Trainingsphase starten. Ein guter Anfang besteht darin, auf körperliche Gesten und Mitteilungen zu achten. Sie signalisieren dir, dass dein Sprössling mit dem Töpfchen- oder Toilettentraining beginnen kann.
Sauberkeitserziehung
5 Signale, an denen du erkennst, dass dein Kind sauber werden will
- Dein kleiner Schatz zeigt dir mit Gesten oder Worten („Kacka“, „Pipi“), dass er zur Toilette muss.
- Die Windel bleibt über Stunden hinweg trocken.
- Dein Schätzchen „interessiert“ sich für die elterlichen Toilettengänge.
- Dein Kind macht dich selbstständig auf die volle Windel aufmerksam.
- Dein Kind sagt oder signalisiert dir, dass es keine Windel mehr anhaben mag.
Dein Kind windelfrei erziehen
Die windelfreie Sauberkeitserziehung wird in einigen Teilen der Welt praktiziert. Es geht nicht darum, komplett auf Windeln zu verzichten. Vielmehr hältst du deinen Nachwuchs über das Töpfchen oder die Toilette ab. Ob eine windelfreie Erziehung für dich richtig ist, entscheidest du allein. Generell bringt das Konzept der natürlichen Säuglingspflege Vor- und Nachteile mit.
- Eine windelfreie Lebensweise stärkt die natürliche Bindung zwischen deinem Baby und dir.
- Ohne Windeln hat dein Liebling weniger Hautirritationen.
- Für dein Kind bedeutet es mehr Freiheit, weitestgehend ohne Windel aufzuwachsen.
- Da Windeln bekanntlich Geld kosten, entscheidest du dich für eine kostengünstigere und umweltfreundliche Sauberkeitserziehung.
- Windelfreie Kinder haben es leichter, sich während der Übergangszeit mit dem Töpfchen vertraut zu machen.
- Eine windelfreie Lebensweise erfordert viel Zeit. Unterwegs gestaltet es sich schwierig, komplett auf Windeln zu verzichten. Außerdem kann es sein, dass dir nahestehende Menschen das Konzept ablehnen.
Für den Start in eine „windelfreie“ Erziehung brauchst du ein Töpfchen und praktische Baby-Kleidung. Überlege dir auch Schlüsselwörter, mit denen du dein Kind auf den Toilettengang vorbereitest.
Trocken und Sauberwerden: Dein Kind ans Töpfchen gewöhnen
Anfangs wird es deinem Kind schwerfallen, selbstständig aufs Töpfchen zu gehen. Die Kleinen merken oftmals erst, dass sie zur Toilette müssen, wenn sie den Drang kaum noch anhalten können. In dieser Übergangsphase solltest du deinen Liebling genau beobachten. Idealerweise erkennst du irgendwann intuitiv, wann dein Kind zur Toilette muss. Manche Sprösslinge halten vorher ihre Hände in den Schritt, verziehen das Gesicht oder werden unruhig.
Du hilfst deinem Kind beim Trockenwerden, indem du zunächst auf vorteilhafte Kleidungsstücke umsteigst. Beispielsweise solltest du deinem Kind nun leicht an- und ausziehbare Kleidungsstücke wie Unterhosen anziehen. Sollte sich dein Kind sehr neugierig zeigen, kannst du die „Prozedur“ des Toilettengangs genau erklären. Übe am besten spielerisch den Ablauf – vom „Hose herunterziehen“ bis zum richtigen Sitzen.
Sollte sich dein Schätzchen auf dem Toilettensitz noch nicht wohlfühlen, dann versuch es mit dem klassischen Töpfchen oder einem Toilettenaufsatz. Übergangsweise kannst du auch spezielle Höschen oder „Trainingswindeln“ einsetzen. Der Vorteil solcher Töpfchentrainingsunterhosen liegt in einer zusätzlichen Frotteeschicht. Selbst wenn dein Kind spät merkt, dass es sich erleichtern muss, durchnässen die ersten Tröpfchen nicht die Hose.
Dein Kind nachts windelfrei bekommen
Erst dann, wenn tagsüber alles gut klappt, solltest du windelfreie Nächte angehen. Vor dem Zubettgehen sollte dein Kind zur Toilette gehen. Für die nächtlichen „Notfälle“ macht es sich gut, anfangs ein Töpfchen neben das Kinderbett zu stellen. Oftmals nutzen die Kleinen das Töpfchen gar nicht, doch alleine die Anwesenheit gibt ihnen ein sicheres Gefühl. Sollte der Nachwuchs in deiner Begleitung nachts zur Toilette gehen wollen, lass das Badlicht brennen. Lege für die Übergangszeit Ersatzkleidung, zwei Bettbezüge und einen wasserfesten Matratzenschutz bereit. Auch ein praktischer Schlafsack mit Reißverschluss, den du leicht von unten öffnen kannst, sollte nicht fehlen.
Geduld und Helferrolle sind die halbe Miete
Insgesamt ist das Trockenwerden ein natürlicher Prozess, den dein Kind in seiner Entwicklung erlernt. Du bist dabei eine wichtige Bezugsperson. Lasse dich von Rückschlägen und gelegentlichen Unfällen nicht aus der Bahn werfen. Trockenwerden bedeutet viel Arbeit, Geduld und einen größeren Wäscheberg. Je entspannter du dich gegenüber deinem Kind zeigst, desto leichter meistert ihr gemeinsam den Weg zur Sauberkeit.