Nahaufnahme des Ohrs eines Babys, das zeigt, wie sich das Gehör entwickelt.

Wie entwickelt sich das Gehör meines Babys?

Die ersten Geräusche im Mutterleib

Bereits in deinem Bauch, etwa ab dem siebten Monat, lernt dein Kind, Geräusche aufzunehmen. Dazu gehören deine Stimme, das Rauschen deines Blutes und dein Herzschlag, aber auch Töne aus deinem Umfeld, die es durch die Bauchdecke wahrnimmt. Äußere Geräusche hört es allerdings 20 bis 30 Dezibel leiser als du, da das Fruchtwasser und die Gebärmutter wie ein Schallschutz wirken. Da es deine Stimme besonders häufig hört, ist es nicht verwunderlich, dass es diese nach der Geburt wiedererkennt und dich als seine engste Bezugsperson identifiziert.

Die ersten Tage nach der Geburt

In den ersten Tagen hat dein Baby noch ein wenig Fruchtwasser in seinen Ohren, welches sich erst auflösen muss. Daher nimmt es alle Laute weiterhin gedämpft wahr. Nach Vollendung seines ersten Lebensmonats hat sich sein Gehör vollständig ausgebildet. Es wird gezielt auf deine Stimme reagieren und sich ihr zuwenden. Mit der Zeit wird es auch versuchen, sie durch Glucksen und Quietschen nachzuahmen. Hieran erkennst du, dass seine Hör- und Sprachentwicklung Hand in Hand gehen. Bis es die Worte, die du sprichst, versteht, wird es allerdings noch eine Weile dauern.

Die ersten Monate: Erkennen und Reagieren

Ungefähr ab dem siebten Lebensmonat wird es Gegenstände, mit denen ihr oft spielt, am Namen erkennen. Die meisten Kinder reagieren zu diesem Zeitpunkt bereits auf ihren eigenen Namen. Im Alter von zehn bis zwölf Monaten wird dein Kind zunehmend Spaß an Musik haben und versuchen, selbst laute Geräusche mit Rasseln oder Bauklötzen zu produzieren. Das kann zwar für deine Ohren eine Herausforderung sein, trägt aber zur gesunden Entwicklung deines Kindes bei.

Frühe Reaktionen und Laute

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Baby dich nicht richtig hören kann, solltest du euren Kinderarzt aufsuchen. Es gibt einige Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst, um die Entwicklung seines Gehörs zu überprüfen. Zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche erschrickt dein Kleines bei lauten Geräuschen und beruhigt sich, wenn du dich ihm zuwendest. Ab dem dritten bis vierten Monat plappert dein Baby und lacht. Es wendet sich den Quellen zu, aus denen es Geräusche wahrnimmt.

Laute und Sprachentwicklung

Zwischen dem siebten und achten Lebensmonat probiert dein Kind verschiedene Laute und Stimmlagen aus und kann die ersten zweisilbigen Wörter von sich geben. Sobald dein Kind zwischen zehn und zwölf Monaten alt ist, sollte es Verbote, wie „Nein, lass das!“, verstehen und auch auf deine Stimme reagieren, wenn du etwa einen Meter von ihm entfernt bist. Du kannst zu der gesunden Entwicklung seines Hörvermögens beitragen, indem du dein Baby mit neuen Geräuschen vertraut machst.

Förderung der Hörentwicklung

Du kannst ihm Lieder vorsingen oder Musik mit Naturgeräuschen auflegen. Außerdem kannst du ihm beim Zu-Bett-Gehen eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Diese fördert sein Gefühl für die Sprachmelodie, was ihm später beim Sprechen lernen helfen wird. Achte darauf, dein Baby nicht mit zu vielen Geräuschen und Eindrücken zu überfordern. Du solltest ihm Zeit geben, alle Sinneseindrücke zu verarbeiten und neugierig zu bleiben.

Individuelles Entwicklungstempo

Je mehr Eindrücke dein Baby im Laufe seiner Lebenszeit gewinnt, desto ausgelassener wird es auf sie reagieren. Mach dir keine Sorgen, wenn es noch nicht so weit sein sollte wie andere Kinder in seinem Alter. Jedes Neugeborene hat sein eigenes Entwicklungstempo. Solange es aktiv an eurem Familienleben teilnimmt und freudig seine Umwelt erkundet, steht seiner gesunden Entwicklung nichts im Weg.



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