Viele Eltern fragen sich, wann der perfekte Zeitpunkt für die Einführung der Beikost gekommen ist. Generell wird empfohlen, frühestens nach dem vierten Monat und spätestens nach dem sechsten Monat mit der Beikost zu beginnen. Jedes Baby entwickelt sich individuell – einige zeigen bereits sehr früh Interesse an der Nahrung ihrer Eltern, während andere auch nach dem sechsten Lebensmonat noch nicht bereit für den Beikost-Start sind.
Ist euer Baby bereit für den ersten Löffel Brei?
Ob euer Baby bereit für seinen ersten Löffel Brei ist, könnt ihr an folgenden Anzeichen erkennen:
Der Zungenstoßreflex, mit dem feste Nahrung mit der Zunge aus dem Mund gestoßen wird, ist abgeschwächt bzw. verschwunden.
Euer Baby kann seinen Kopf alleine halten.
Es zeigt zunehmendes Interesse an fester Nahrung, beobachtet euch beim Essen und ahmt eure Kaubewegungen nach.
Es kann mit minimaler Hilfe aufrecht sitzen.
Es beherrscht die Koordination von Hand zu Mund.
Der Zeitpunkt für den ersten Versuch sollte gut ausgewählt werden. Wenn ihr eurem Schatz zum ersten Mal Brei anbieten möchtet, achtet darauf, dass euer Baby nicht zu hungrig oder müde ist. Wichtig ist außerdem, dass ihr euch viel Zeit nehmt und geduldig an die Sache herangeht.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Beikost-Start?
Habt ihr beispielsweise einen stressigen Tag oder ist euer Baby gerade erkältet, solltet ihr den Beikost-Start besser um einige Tage verschieben. Wählt einen Zeitpunkt zwischen zwei Still- bzw. Fläschchenmahlzeiten für den ersten Versuch. Euer Baby wird experimentierfreudiger sein, wenn es noch keinen sehr großen Hunger verspürt und ausgeruht ist. Lasst euch von möglichen Fehlversuchen nicht entmutigen, sondern startet einfach einige Tage später einen neuen Versuch.
Selbst wenn euer Baby schon die typischen Reifezeichen zeigt, kann es sein, dass es den Brei zunächst verweigert. Es ist für Babys eine große Umstellung, feste Nahrung von einem Löffel aufzunehmen und zu schlucken, daher ist es absolut normal, wenn es nicht gleich beim ersten Versuch klappt.
Mit welchem Brei solltet ihr starten?
Mittagsbrei
Für den ersten Brei bietet sich zunächst eine Gemüsesorte, z. B. Karotte, an. Gebt eurem Baby ein paar Löffelchen – richtig satt wird es dann durch die anschließende Still- bzw. Flaschenmahlzeit. Wird euer Baby gut mit dem ersten Brei fertig, kann die Menge von Tag zu Tag gesteigert werden. Wichtig: Jedes Baby hat sein eigenes Tempo, seid also nicht beunruhigt, wenn euer Schatz anfangs nur sehr kleine Mengen zu sich nimmt oder den Brei gar verweigert. Sobald es eine gute Portion Gemüsebrei zu sich nimmt, kann der Brei um Kartoffeln erweitert werden (später auch mit Nudeln oder Reis variieren).
Akzeptiert euer Baby diesen Brei, kommt in der darauffolgenden Woche Fleisch hinzu. Selbstgemachtem Brei sollte außerdem etwas Rapsöl und Orangensaft hinzugefügt werden, da das im Fleisch enthaltene Eisen durch die Vitamine besser vom Körper aufgenommen werden kann. Einmal pro Woche sollte ein Gemüsebrei mit fettreichem Seefisch auf dem Speiseplan stehen.
Abendbrei
Schafft euer Sprössling eine gute Portion Mittagsbrei (etwa 200 bis 250 Gramm), könnt ihr mit der Einführung des abendlichen Milch-Getreide-Breis beginnen. Wenn ihr den Brei selbst zubereiten möchtet, verwendet dazu am besten Kuhmilch mit 3,5 % Fett und Getreidesorten wie Hafer, Hirse, Dinkel oder Weizen. Wenn ihr fertigen Abendbrei zum Anrühren nutzt, achtet darauf, dass dieser keinen Zucker enthält.
Nachmittagsbrei
Zum Schluss erfolgt die Einführung des Getreide-Obst-Breis, dem keine Milchprodukte hinzugefügt werden sollten. Den meisten Babys schmeckt zu Beginn Apfel oder Birne am besten.
Da euer Baby nun drei Breimahlzeiten pro Tag zu sich nimmt, braucht es Flüssigkeit. Hier eignen sich am besten Trinkwasser, das nicht aus Bleileitungen kommen darf, oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Bietet während der Mahlzeiten und auch über den Tag verteilt immer wieder Flüssigkeit an.
Wann ist es Zeit für das Familienessen?
Ungefähr ab dem zehnten Monat könnt ihr versuchen, euer Baby an das Familienessen zu gewöhnen. Da es nun auch schon mit stückiger Nahrung fertig wird, kann es mittags das Essen probieren, das ihr auch zu euch nehmt. Es sollte allerdings nur sparsam gewürzt und wenig gesalzen sein. Nach und nach kann auch der Abendbrei durch das familiäre Abendbrot und der Nachmittagsbrei durch Obstsnacks ersetzt werden. Zum Schluss wird die morgendliche Milchmahlzeit durch beispielsweise Brot mit Frischkäse ersetzt.
Gläschen oder selbst kochen?
Ob ihr den Babybrei selbst kocht oder auf Gläschenkost zurückgreift, bleibt natürlich euch überlassen. Der Vorteil selbst gekochter Babykost: Ihr wisst genau, was drin ist, und könnt nach Belieben kombinieren. Am besten greift ihr zu saisonalen, frischen und im Idealfall regionalen Biolebensmitteln.
Habt ihr euch für Gläschenkost entschieden, spart ihr vor allem Zeit und seid in Sachen Qualität auf der sicheren Seite, da fertige Babykost regelmäßig strengen Kontrollen unterliegt, auch im Bezug auf mögliche Schadstoffe. Manche Babys können mit fein pürierter Kost allerdings nicht viel anfangen. Lehnt euer Baby Brei immer wieder ab, könnt ihr ihm stattdessen einfaches Fingerfood anbieten. Diese Variante der Beikost wird Baby-Led Weaning (BLW) genannt.
Auf welche Lebensmittel sollten Babys im ersten Lebensjahr verzichten?
Honig: Enthält Botulismussporen, die im unreifen Darm eines Babys keimen können, was zu tödlichen Vergiftungen führen kann.
Quark: Enthält viel Eiweiß, das die Nieren eines Babys zu stark belasten kann.
Hülsenfrüchte, Zwiebeln und Lauch: Führen zu Blähungen.
Rohe Eier, Rohmilch und zu kurz gebratenes Fleisch: Bergen eine hohe Salmonellengefahr.
Nüsse: Hohe Erstickungsgefahr – sollten erst ab dem dritten Lebensjahr gegeben werden.
Salat: Kann von Babys noch nicht gekaut werden, sie verschlucken sich daran.
Außerdem sollten den Speisen eures Babys keine scharfen Gewürze, nur wenig Salz und keine zusätzlichen Süßstoffe hinzugefügt werden.