Die christliche Taufe, wie wir sie heute kennen, hat ihre Wurzeln in der Praxis von Johannes dem Täufer. Johannes war ein jüdischer Prediger, der im Jordanfluss Menschen taufte. Er predigte Umkehr und Buße und taufte die Menschen als Zeichen der Reinigung von Sünden und der Vorbereitung auf das Kommen des Messias. Auch Jesus wurde von Johannes im Jordan getauft, was dieser Praxis eine besondere Bedeutung verlieh.
In den ersten Jahrhunderten nach Christus wurde die Taufe oft in natürlichen Gewässern wie Flüssen oder Seen durchgeführt. Die Täuflinge wurden ganz untergetaucht, was die Reinigung von Sünden und das neue Leben in Christus symbolisierte.
Im Mittelalter entwickelte sich die Praxis der Taufe weiter. An vielen Orten wurden Taufbecken oder Taufbecken in Kirchen gebaut, und die Taufe fand innerhalb der Kirche statt. Das vollständige Untertauchen wurde seltener, stattdessen wurde Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen. Diese Form der Taufe, die als Besprengung oder Begießung bekannt ist, ist bis heute in vielen Kirchen üblich.
Warum eine Taufe?
Die Taufe ist eines der wichtigsten Rituale in der christlichen Kirche. Sie symbolisiert die Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft und das neue Leben in Christus. Aber warum genau ist die Taufe so bedeutsam?
Durch die Taufe wird ein Mensch offiziell in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Es ist wie ein Willkommen in die große Familie der Christen weltweit.
Durch die Taufe empfängt der Täufling Gottes Segen. Es wird für das Kind oder den Erwachsenen gebetet, und Gottes Schutz und Führung werden erbeten. Dieser Segen soll das ganze Leben begleiten.
Die Paten auswählen
Paten haben keine rechtliche Verpflichtung, die Rolle der Eltern zu übernehmen, wenn die leiblichen Eltern sterben. Die Patenschaft ist ein kirchliches Amt und keine gesetzliche Vertretung. Das bedeutet, dass Paten nicht automatisch die gesetzlichen Vormunde des Kindes werden, jedoch sie übernehmen eine wichtige Rolle im Leben deines Kindes. Sie unterstützen euch als Eltern bei der christlichen Erziehung und stehen deinem Kind als Ratgeber und Vertrauenspersonen zur Seite. Überlege gut, wen du als Paten wählst und sprich mit den gewünschten Personen frühzeitig darüber.
Taufkleidung, -accessoires und -kerze
Traditionell trägt das Kind zur Taufe ein weißes Taufkleid. Die Farbe Weiß steht für Reinheit, Unschuld und das neue Leben in Christus. Das Taufkleid symbolisiert, dass das Kind durch die Taufe von Sünden gereinigt wird und ein neues Leben im Glauben beginnt.
Die Tradition, weiße Taufkleidung zu tragen, geht weit zurück in die Geschichte der Kirche. Schon in der frühen christlichen Kirche trugen Täuflinge weiße Gewänder, um ihre neue, reine Identität in Christus zu zeigen. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten und ist ein fester Bestandteil vieler Taufzeremonien.
Zusätzlich zum Taufkleid gibt es weitere Accessoires, die das Outfit komplettieren:
Taufmütze: Eine kleine, weiße Mütze, die das Outfit ergänzt und das Köpfchen des Kindes wärmt.
Taufschuhe: Passende weiße Schühchen, die das Gesamtbild abrunden.
Taufdecke: Eine weiche Decke, in die das Kind während der Zeremonie gewickelt wird.
Ebenso wichtig ist die Taufkerze. Sie wird während der Taufe entzündet und steht für das Licht Christi, das in das Leben des Kindes tritt. Die Flamme der Kerze symbolisiert Hoffnung, Glauben und das Versprechen, dass Jesus das Kind auf seinem Lebensweg begleiten wird.
Die Taufkerze wird während der Zeremonie an der Osterkerze der Kirche entzündet. Nach der Taufe wird die Kerze oft aufbewahrt und zu besonderen Anlässen wie dem Geburtstag oder dem Jahrestag der Taufe erneut entzündet.
Auswahl und Gestaltung der Taufkerze
Bei der Wahl der Taufkerze gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten:
Einfach und klassisch: Eine schlichte, weiße Kerze ohne viele Verzierungen ist zeitlos und elegant.
Individuell gestaltet: Viele Eltern lassen die Taufkerze individuell gestalten. Oft werden der Name des Kindes, das Taufdatum und Symbole wie das Kreuz, Fische oder Tauben auf der Kerze angebracht.
Selbst gemacht: Eine selbst gestaltete Taufkerze kann eine besonders persönliche Note haben. Es gibt viele Bastelsets und Anleitungen, die dabei helfen.
Die Durchführung der Taufe
Eine Taufzeremonie kann je nach Konfession und Kirche leicht unterschiedlich ablaufen, hat aber immer ähnliche Elemente:
Begrüßung: Der Pfarrer begrüßt die Familie und die Gemeinde. Die Paten stehen zusammen mit den Eltern und dem Kind an einem zentralen Ort in der Kirche, oft vorne beim Taufbecken. Sie werden offiziell vom Pfarrer begrüßt und vorgestellt.
Lesung: Es werden passende Bibelstellen vorgelesen.
Taufansprache: Der Pfarrer hält eine kurze Ansprache über die Bedeutung der Taufe.
Taufversprechen: Die Eltern und Paten versprechen, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen. Der Pfarrer stellt Fragen wie: „Bist du bereit, dieses Kind im christlichen Glauben zu erziehen?“ und die Eltern und die Paten antworten mit „Ja, mit Gottes Hilfe“.
Taufe: Das Kind wird mit Wasser getauft, meist durch das Übergießen des Kopfes. Der Pfarrer spricht dabei die Taufformel: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Nach der eigentlichen Taufe wird die Taufkerze entzündet. Der Pfarrer oder einer der Paten nimmt die Taufkerze und entzündet sie an der Osterkerze der Kirche. Die Osterkerze symbolisiert Christus als das Licht der Welt. Der Pfarrer überreicht die entzündete Taufkerze den Paten oder den Eltern mit den Worten: „Empfange das Licht Christi“. Diese Handlung verdeutlicht, dass das Licht Christi nun in das Leben des Kindes strahlt.
Segnung: Der Pfarrer segnet das Kind und spricht ein Gebet.
Lied und Gebet: Die Gemeinde singt ein Tauf- oder Glaubenslied und betet für das Kind und die Familie.
Nach der Taufzeremonie ist es üblich, eine Feier zu veranstalten.
Wir wünschen euch eine unvergessliche und freudige Tauffeier!