Ein weinendes Baby wird von einem Erwachsenen auf dem Arm gehalten. Das Baby trägt nur eine Windel und ist sichtlich unzufrieden.

3-Monats-Koliken

Was ist eine Kolik?

Von Koliken ist die Rede, wenn euer Baby unter krampfartigen Schmerzen im Verdauungstrakt leidet. Man sagt, dass etwa 20 bis 30 Prozent aller Babys mit den als Dreimonatskoliken bezeichneten Schmerzen zu kämpfen haben. Bei einigen Babys halten die Beschwerden sogar länger an, Jungen sind außerdem häufiger betroffen als Mädchen.

Woran erkenne ich, dass mein Baby Koliken hat?

Dies sind Anzeichen dafür, dass euer Baby unter Koliken leidet:

  • schrilles Weinen
  • ein hochrotes, schmerzverzerrtes Gesicht
  • Rudern mit den Armen, zu Fäusten geballte Hände
  • abwechselndes Anziehen und Abstoßen der Beine
  • Überstrecken des Körpers und
  • gluckernde Bauchgeräusche und Blähungen

Oftmals lässt sich das Baby dann nur schwer beruhigen. Vor allem am späten Nachmittag und abends nehmen die Schreiattacken zu.

Warum hat mein Baby Koliken?

Laut Experten sind Anfangsschwierigkeiten des Darms hauptverantwortlich für die Dreimonatskoliken. Die Darmschleimhaut muss sich erst anpassen. Außerdem muss sich nach der Geburt die Darmflora erst aufbauen, weshalb es vor allem in den ersten Lebensmonaten immer wieder zu schmerzhaften Blähungen kommen kann. Die Koliken können außerdem ausgelöst werden durch:

  • verschluckte Luft durch hastiges Trinken
  • blähende Nahrungsmittel, die über die Muttermilchaufgenommen werden
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien

Die Koliken sind für euren Schatz ungefährlich, leider aber sehr unangenehm. Am meisten hat natürlich das Baby damit zu kämpfen, aber natürlich blutet auch den Eltern das Herz, wenn sie ihren Schatz leiden sehen. Es gibt übrigens Ärzte, die der Meinung sind, dass die Schreiattacken nicht durch Bauchschmerzen und Blähungen, sondern durch Stress und Reizüberflutung ausgelöst werden. Sie sprechen von einer sogenannten Regulationsstörung.

Ab wann sollte ich mit meinem Baby einen Kinderarzt aufsuchen?

Den Kinderarzt aufsuchen solltet ihr, wenn:

  • euer Baby nicht genug trinkt und nicht zunimmt
  • andere Beschwerden hinzukommen ( z. B. Fieber, Durchfall)
  • ihr euch sorgt, ob die Schmerzen krankheitsbedingt ausgelöst werden

Wie kann ich meinem Baby helfen?

Wichtig ist, dass euer Baby nicht zu schnell trinkt, damit es nicht so viel Luft schluckt. Eltern, deren Babys aus der Flasche trinken, achten am besten auf ein kleines Saugerloch. Die angerührte Milch sollte außerdem beim Füttern nicht mehr so schaumig sein. Auch eine aufrechte Haltung beim Füttern und mehrere kleine Portionen am Tag können Abhilfe verschaffen. Stillende Mütter sollten darauf achten, dass ihr Baby die Brustwarze beim Stillen ganz in den Mund nimmt.

Außerdem kann es helfen, blähende Nahrungsmittel weitestgehend zu vermeiden. Das gilt insbesondere für Hülsenfrüchte,Kohlgemüse und Zwiebeln. Aber auch Gewürze, Kaffee, Tee und sogar Schokolade können bei eurem Baby zu Blähungen führen, da sie in die Muttermilch übergehen. 

Sowohl für Flaschenkinder als auf für gestillte Babys ist das berühmte "Bäuerchen" ganz wichtig. Legt ruhig während der Mahlzeiten immer wieder kurze Pausen ein, in denen euer Schatz aufstoßen kann. 

Das könnt ihr tun, wenn euer Baby unter Blähungen und Bauchschmerzen leidet

Manchen Babys hilft es, wenn sie im Fliegergriff gehalten werden, um angestaute Luft wieder loszuwerden. Und auch eine Bauchmassage kann wahre Wunder bewirken. Reibt dazu mit der flachen Hand im Uhrzeigersinn sanft um den Nabel herum. Zur unterstützenden Wirkung eignen sich z. B. Kümmelöl oder Windsalbe. Außerdem hilfreich:

  • Wärme (z. B. Kirschkernkissen) wirkt entkrampfend
  • Kümmel- oder Fencheltee (können z. B. unter die abgepumpte Muttermilch oder Pre-Milch gemischt werden)
  • (homöopathische) Medikamente, nach Rücksprache mit dem Kinderarzt oder der Hebamme, können die Beschwerden lindern

Und zu guter Letzt: ganz viele Kuscheleinheiten! Viel Körperkontakt, beruhigende Geräusche und sanftes Wiegen im Arm. All das vermittelt eurem Schatz das Gefühl, sicher und geborgen zu sein. Die Bauchschmerzen werden davon vielleicht nicht verschwinden, euer Schatz spürt aber genau, dass ihr für ihn da seid und ihn unterstützt, so gut ihr könnt.

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